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Telefonie und IT: Neue Dynamik

Betriebsräte müssen wachsam bleiben

Mitarbeiterkontrolle und Datenmissbrauch via Telefonie: ein alter Hut? Keineswegs. Denn die Anwendungsmöglichkeiten moderner Telefonie- oder Telekommunikationsanlagen ändern sich zurzeit drastisch. Für die Interessenvertretungen bedeutet das, hellwach und auf der Höhe des Kenntnisstandes zu bleiben.Noch immer gilt, dass Telefonie und IT stärker zusammenwachsen. Eine Entwicklung, die negative Auswirkungen für die Beschäftigen haben kann, wie die folgenden Beispiele zeigen: 

  • „Präsenz-Manager“ geben u. a. Auskunft über die Frage, ob eine Kollegin oder ein Kollege gerade erreichbar oder am Arbeitsplatz beschäftigt ist. 
  • Eingehende Sprachnachrichten können automatisch per E-Mail weitergeleitet werden. Damit besteht die Gefahr, dass vertrauliche Informationen – etwa für Betriebsratsmitglieder – Unbefugten zugänglich werden. 
  • Sprach- oder Videokonferenzen lassen sich so konfigurieren, dass Personen auch unbemerkt zuhören können. 
  • Die Möglichkeit, insgeheim mitzuhören, gilt auch für die computergesteuerte Telefonie via VoIP (Voice over IP). Zudem lassen sich die Verbindungsdaten flexibel auswerten. 

Viele Techniken, die aus dem Zusammenwachsen von Telefonie und IT resultieren, bewähren sich in der täglichen Arbeit. Des­halb müssen nicht alle Funktionen abgelehnt werden. Den­noch ist auf jeden Fall eine solide Betriebsvereinbarung erforderlich. Hierbei gilt, die TK-Anlagen ganz genau unter die Lupe zu nehmen, weil sie verschieden aufgebaut sind. In einem Fall werden die Verbindungsdaten zentral gespeichert und ausgewertet. In anderen Fällen werden die Daten nur für die Anruflisten in der Nebenstelle gespeichert. Die Telefoniekosten werden bei einem TK-Dienstleister erhoben und berechnet. Die Experten der TBS kennen die Besonderheiten zahlreicher Anlagen und unterstützen euch bei der betrieblichen Regelung.