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Mobile Arbeit: völlig losgelöst?

Chancen nutzen, Gefahren verhindern

Nach Feierabend noch ein Kundentelefonat führen, am Wo­chen­­ende eben noch die Mails beantworten – viele Be­schäftigte arbeiten zunehmend während ihrer Freizeit überall dort, wo es der Netzempfang zulässt: zuhause, in der Bahn, im Hotel und an vielen anderen Orten. Das ist der Kern des „mobilen Arbeitens“: mobil und ständig erreichbar zu sein. Den Be­trieben kommt dies entgegen, weil – so die Begründung – ein erfolgreich oder weltweit agierendes Unternehmen rund um die Uhr erreichbar sein müsse. Auch viele Beschäftigte sehen Vorteile im mobilen Arbeiten, weil sie die Arbeitszeiten und die Wahl des Arbeitsorts flexibel an ihre persönliche Lebenssituation anpassen können.

Eine Herausforderung für die Interessenvertretungen, sehen sie sich doch vor die Aufgabe gestellt, einerseits die Gefahren mobiler Arbeit frühzeitig zu erkennen, ohne andererseits die positiven Aspekte zu unterbinden. Allerdings reicht es nicht aus, auf eine Betriebsvereinbarung zur Telearbeit zu verweisen oder diese anzupassen. Denn Telearbeit fokussiert auf einen festen,  außerhalb des Betriebes eingerichteten Arbeitsplatz und nicht auf ein „mobiles Büro“ mit ständigen wechselnden Standorten.

Im Kern haben die Interessenvertretungen hierbei zwei Aspekte in den Blick zu nehmen: 

  • Zum einen geht es um die Organisation der Arbeit, d. h. um die Schaffung von Rahmenbedingungen, mit denen die gesetzlichen Regelungen z. B. zur Höchstarbeitszeit, zur Samstagsarbeit, zu Pausen und vieles andere mehr eingehalten werden können.
  • Auf der anderen Seite gilt es, die technischen Gegebenheiten mobiler Arbeit im Hinblick auf Leistungs- und Verhaltenskontrollen zu regeln und auf die Einhaltung des Datenschutzes zu prüfen. 

Die Berater und Beraterinnen der TBS unterstützen die Inte­ressenvertretungen bei dieser Aufgabe und helfen dabei, den Rahmen für das Mobile Arbeiten im Sinne der Beschäftigten zu gestalten.