Gute Dienst- und Schichtplangestaltung ist nicht einfach. Betriebliche Anforderungen müssen mit gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen abgeglichen, die Bedürfnisse der Beschäftigten beachtet werden. Das ganze Verfahren soll fair und transparent sein.
Mit der Digitalisierung der Arbeitswelt gibt es vermehrt Apps, die diese Arbeit erleichtern sollen. Einerseits können sie eine echte Chance sein, andererseits bestehen Risiken, wie z. B. die Möglichkeit der Verhaltens- und Leistungskontrolle. Hier ist die Interessenvertretung gefragt.
Die Nutzungsmöglichkeiten dieser Systeme sind vielfältig. In einem Projekt zu Industrie 4.0 (KapaFlexCy) des Fraunhofer-Instituts wurde z. B. der „Schicht-Doodle“ entwickelt. Diese App wird in Testbetrieben dazu verwendet, Mehrarbeit und die Veränderung von vorhandenen Schichtplänen zu organisieren. Die Beschäftigten werden per SMS oder E-Mail eingeladen und können sich für die zu ihren Bedürfnissen passenden Schichten eintragen.
Aus England und den Niederlanden kommt das Konzept des Self-Rostering. Angewendet wird es vor allem im Gesundheitssektor wie z. B. Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Hier gibt es die Möglichkeit, den gesamten Dienstplan durch die Beschäftigten selbstorganisiert zu erstellen. Diese werden eingeladen, in einem Kalender ihre Wunscharbeitszeiten einzutragen. Doppelungen werden anschließend in Abstimmungsrunden bereinigt.
Beschäftigte können so bei der Dienst- und Schichtplangestaltung stärker beteiligt, individuelle Wünsche eher berücksichtigt werden. Interessenvertretungen haben die Möglichkeit, neue Regelungen im Betrieb aufzustellen, welche die Beschäftigten stärker in den Blick nehmen. Mit dem Abschluss einer Betriebsvereinbarung können Kontrollmöglichkeiten verhindert und der sichere Umgang mit personenbezogenen Daten gewährleistet werden. Dabei stehen wir gerne zur Verfügung.